Mit Hühnern zu Bildung
Wir haben begonnen!
Im Juli 2023 haben wir nach schlimmen Kämpfen mit den Antragsformulare endlich den Zuschuss vom BMZ bekommen und es läuft.
Wie es läuft, kann man auf einem kleinen Blog The Rumphi Charity Chicken Farm (englisch) verfolgen.
Vielen Dank an alle Mitspender und wellwishers
Der Beginn einer Hühnerfarm für Bildung
Es ist immer dasselbe: Kinder armer Eltern haben geringere Chancen auf Bildung. Wir wollen das ändern durch die Einrichtung eines Bildungsfonts. Damit wollen wir sicherstellen, das bedürftige Eltern 50% der Gebühren für den Universitätsbesuch ihres Kindes gedeckt ist. Für die anderen 50% müssen sie sich selbst weiterhin engagieren. Der Bildungsfont wird mit Hilfe einer Hühnerfarm gespeist und vergrößert und erhält sich damit selbst.
Die Idee: Wir finanzieren einen Hühnerfarm und beginnen mit 1000 Hühnern, die alte Rasse, nicht die hochgezüchteten anfälligen Hybrid-Rassen, die mit viel Zusatzmitteln nicht mehr gesund, aber schnell wachsend sind und deshalb nicht so beliebt. Die Farm wird am Stadtrand von Rumphi gebaut, auf dem Land, das ein Chief aus einem Nachbardorf dem Roscher Jugendzentrum dafür geschenkt hat, weil der die Idee gut fand. Leute aus dem Dorf werden beschäftigt für den Betrieb. Die Eier werden verkauft, aber ein Teil auch ausgebrütet für den Erhalt und die Vergrößerung des Bestands. Hennen und Hähne werden verkauft, und zwar zu besseren Preisen als für die neuen Rassen zu bekommen . Und Abnehmer gibt es genug in der Stadt. Die nächste Hühnerfarm ist 60km weit weg in Mzuzu - betrieben von der 1. weiblichen Speaker of Parliament. Sie gab zur Hühnerfarm schon viele nützliche Tipps und sagte auch, dass ihre Farm mit 6000 auch local chicken immer noch nur ein Drittel des Bedarfs deckt.
Wir wollen diesem vielversprechenden Projekt die Anschubfinanzierung über 13.000 € geben.
Aaaber - auch in Malawi sind die Preise enorm gestiegen. Mittlerweile (Oktober 2023) liegen wir bei Kosten von 30.000 €. Dennoch...
Das Ziel dieser Hühnerfarm, die dann vom Roscher Jugendzentrum in Rumphi betrieben werden wird, ist die
Unterstützung von Jugendlichen, deren Eltern oder Betreuer bei Waisen nicht genug Geld
für die Universitätsgebühren haben. Bedürftige Eltern von Schüler, die von einer Uni
angenommen sind und auch von der bisherigen Schule als vielversprechend eingeschätzt
werden, bekommen 50% Zuschuss für die Universitätsgebühren. Und zusätzlich bekommen sie
einen Teil vom Hühnermist als Dünger für ihre Felder. Für die übrigen 50% müssen sich
die Eltern selbst engagieren. Es soll kein Geschenk sein, sondern eine Unterstützung zur
Eigenleistung.
⇐ mit Click zur
OpenStreetMap-Karte
In Malawi gibt es drei Bildungsstufen: Primary School (1-6), Secondary School (7-11)
und University. Die Primary Schools sind verpflichtend und kostenlos (private
ausgenommen), für die anderen Stufen werden pro Semester Gebühren erhoben. Viele Eltern
geraten immer wieder in Schwierigkeiten wenn es um die Semestergebühren für die
Universität geht. Support Malawi Heidelberg e.V. hat bereits erfolgreich ein Projekt
etabliert, das Eltern temporär über die Schwierigkeiten beim Schulgeld für die Primary
und Secondary School hinweg hilft. Noch schwieriger wird die Situation, wenn
Schülerinnen und Schüler für ein Universitätsstudium geeignet und vorgeschlagen sind.
Die Gebühren sind deutlich höher und müssen eben mindestens 4 Jahre bis zum Bachelor
entrichtet werden.
Das können viele einfache Leute sich nicht leisten. Die öffentliche Secondary School
kostet 14.000 MKW, mit Wohnheimplatz 120.000 MKW, Universität kostet 550.000 MKW bzw.
800.000 MKW (variiert etwas nach Uni und Fachrichtung) (Beispiel CUNIMA) pro Semester.
800.000 MKW entsprechen z.Z etwa 840 Euro oder jährlich 1.700 Euro.
Wir wollen diesem vielversprechenden Projekt die Anschubfinanzierung geben über 13.000
€.
Der Chief eines Dorfes ganz an der Stadtgrenze von Rumphi fand die Idee so gut,
dass er für dieses Projekt das Land dem Roscher Jugendzentrum geschenkt hat. Und es hat
für das Dorf auch Vorteile: mindestens zwei Leute aus dem Dorf werden auf der Hühnerfarm
arbeiten, aufpassen, dass keine Hühner und keine Eier verschwinden (Kontrollen am
Ausgang) und auch den Betrieb übernehmen. Damit der Anreiz für Diebstahl auch gering
gehalten wird, bekommen auch die Dorfbewohner 2 Hühner für den Eigenbedarf.
Zunächst wird ein Hühnerhaus gebaut in der schon oft in Rumphi angewendeten Technik mit
Wänden aus Sandsäcken, preiswert und einfach.Das ganze Land wird eingezäunt mit 4m hohem
Maschendraht. Im Hühnerhaus wird ein solarbetriebener Brutkasten stehen, in dem alle
drei Wochen 3000 Eier ausgebrütet werden können.